Nach unseren beiden überraschenden "0:8 Ergebnissen" (Einsatz eines leicht verspätet gemeldeten Ersatzspielers führte zur Korrektur der 3,4 zu 4,5 Niederlage gegen Zewen I und 2 zu 6 Niederlage gegen SG Trier IV) sowie unserem ebenso überraschenden unerwarteten verschneiten 8:0 Kampflos (gegen SG Bernkastel/Traben-Trabach) in der vorherigen Runde ging es heute bei Tauwetter auswärts nach Schweich um gegen ein von der Papierform nominell schwächeres und in der Tabelle - noch - hinter uns stehendes Team anzutreten.

Ein Blick in die Chronik zeigt, dass wir in der Bezirksliga-Saison 2008/2009 schon einmal in Schweich gegen deren 2. Mannschaft verloren haben und auch schon mehrfach unentschieden gegen sie spielten.

Stark ersatzgeschwächt (heute traten wir an den hinteren Brettern mit 3 Spielern der 2. Mannschaft bzw. Ersatzspielern an) ging es pünktlich um 10.00 Uhr in Schweich los. In der gemütlichen Gaststätte fanden gleichzeitig 3 Heim-Mannschaftskämpfe des SK Schweich statt.

Entgegen der Tradition machte Jochen Terhorst an Brett 1 den Beginn zum Ergebnisreigen und war als erster fertig. Bereits gegen 12.10 Uhr endete seine Partie, nachdem er nach einer italienischen Eröffnung früh am Königsflügel angriff, auf eine Rochade verzichtete und den gegnerischen König mit seinen beiden Springern blank- bzw. bloßstellte und unterstützt durch die Dame im Zentrum mattsetzte.

Herbert Kühn spielte an Brett 7 gegen den Schachbezirks- und Schachbund-RLP-Präsidenten lange Zeit gut mit, musste aber nach einer Kombination im frühen Endspiel nach Verlust eines Springers gegen 12.20 Uhr die Waffen strecken.

Auch Klaus Stadtfeld kam an Brett 8 halbwegs gut aus er Eröffnung heraus, verlor aber im Schwerfigurenendspiel zu viele Bauern und gegen 12.40 Uhr seine Partie.

Sohn Martin Stadtfeld machte es an Brett 4 besser. Er gewann im Mittelspiel einen Bauern, dann nach zwei taktischen Schlägen zunächst die gegnerische Dame (gegen Einsatz eines Turmes) und kurz darauf einen Turm für nix, sodass sein Gegner gegen 12.40 Uhr in hoffnungsloser Stellung aufgab.

Hans Jürgen von Bohl hatte zwischenzeitlich an Brett 5 eine sehrunübersichtliche und unklare Stellung bei beiderseits langer Rochade, konnte aber seinen bis auf die 8. Reihe durchgerückten Zentrums-Freibauern im Endspiel zum vollen Punkt einlösen, sodass gegen 13.20 Uhr noch von einem möglicherweise guten Mannschaftsergebnis ausgegangen werden konnte.

Berichterstatter Gerd Densing spielte an Brett 2 mit schwarz diesmal etwas langsamer und wider Erwarten wesentlich länger als der Tischnachbar an Brett 1. Gut aus der Eröffnung herausgekommen opferte der Gegner plötzlich auf h6 einen Läufer, um anzugreifen (wobei sogar der Computer dieses Opfer empfahl -als beste Option für Weiß – bei trotzdem minimalem Vorteil für Schwarz). Nach ungenauem Spiel (Versäumnis, eines e.p. –Schlagens) und mehr oder weniger erzwungenem Damentausch spielte sich die Stellung mit Schwarz mit Mehrfigur gegen 2 Bauern sehr gut. Es konnten 2 Bauern zurückgewonnen und auch eine Leichtfigur getauscht werden. Bei der Abwicklung in ein eigentlich klar gewonnenes Endspiel sah es an einer Stelle nach einem möglichen Tausch des letzten Turmes aus, was sich allerdings nach einem Zwischenzug als Fall von Schachblindheit des Berichterstatters, Blackout und Einstellen des Turmes herausstellte, sodass der vorher herausgespielte Vorteil futsch war. Die alte Schachweisheit, "es ist nichts schwieriger im Schach, als eine gewonnene Stellung zu gewinnen" bestätigte sich damit leider erneut. Die schwarzen und weit vorgerückten Freibauern am Damenflügel und der aktive Springer boten zwar noch Möglichkeiten als Gegenwert für die Minusqualität, waren aber letztendlich nicht gut genug, um die ebenfalls weit vorgerückten Zentrumsbauern, unterstützt mit aktiven König und Turm, aufzuhalten bzw. abzulenken, sodass lange Zeit unerwartet gegen 13.30 Uhr die Partie mit einer weiteren unglücklichen Niederlage des Berichterstatters endete und es bei noch zwei laufenden Partien 3 zu 3 stand.

Lothar Schun kämpfte mit Weiß an Brett 3 lange, nachdem er im Mittelspiel einen Bauern verlor und sich auf f2 und f3 einen Doppelbauern verpassen ließ. Die Stellung war – trotz Minusbauer - im Endspiel nicht ganz klar bzw. für Schwarz nicht einfach zu gewinnen, sodass der junge, etwas unsicher wirkende Gegner - mit Blick auf den Mannschaftsstand und die letzte Laufende Partie an Brett 6 - in eine Zugwiederholung einstieg und remis anbot, welches Lothar um 14.00 Uhr direkt annahm.

Die Hoffnungen lagen nun auf Ouan Schun an Brett 6. Sie hielt lange gut mit und erreichte ein unklares Materialverhältnis (Turm und 2 Bauern gegen 2 Leichtfiguren). Nach weiterem Verlauf und einigen Kombinationen war ein Endspiel entstanden mit jeweils nur noch einem Läufer (ungleichfarbige Läufer) und mehreren Bauerninseln, wobei Ouan sich zwei im Zentrum nicht aufzuhaltenden Freibauern zu stellen hatte. Nach Aktivierung des gegnerischen Königs war auch diese Partie – trotz langem Kampf – nicht mehr zu halten, sodass gegen 14.15 Uhr die 3,5 zu 4,5 Mannschaftsniederlage zu verzeichnen war.

Aufgrund der anderen Mannschaftsergebnisse sind wir nach dieser Niederlage weiterhin auf Platz 7 in der Tabelle.

Bleibt zu hoffen, dass wir in den letzten 3 Runden noch etwas Zählbares herausholen und im Abstiegskampf die Teams hinter uns weiterhin ohne neue Punkte bleiben.

SK Schweich   II15597SC Jünkerath1631 3.48
1 4 Farsch,Bernd 1560 1 Terhorst,Jochen 2130 0 1   0.02
2 3 Wladimir,Markus 1493 2 Densing,Gerd 1836 1 0   0.12
3 5 Wagner,Julian 1649 4 Schun,Lothar 1695 ½ ½   0.43
4 6 Feye,David 1502 5 Stadtfeld,Martin 1790 0 1   0.16
5 7 Merz,Jean-Philippe 1368 6 von Bohl,Hans-Jürgen 1808 0 1   0.06
6 8 Schmitt,Achim 1643 11 Kühn,Herbert 1154 1 0   0.96
7 10 Rössler,Thomas 1649 14 Schun,Chanintorn 1347 1 0   0.86
8 9 Koch,Werner 1605 15 Stadtfeld,Klaus 1285 1 0   0.87

 

Hier noch Fotos aus Schweich: