Leicht ersatzgeschwächt (Jochen fehlte und war beim Schulschachkongress „in Sachen Schach“ unterwegs) trafen wir in Trier in der Medardschule auf eine DWZ-mäßig gleich stark einzuschätzende Mannschaft.
Nach pünktlichem Start kurz nach 10 Uhr waren an allen Brettern mehr oder weniger spannende Partien zu beobachten.
An Brett 2 spielte Holger mit Schwarz eine sizilianische Partie. Im Mittelspiel spielte er auf einen Bauerngewinn und wickelte aber die Kombination falsch ab und verlor auf offener C-Linie zunächst eine Qualität und danach weiteres Material, sodass er gegen 12.30 Uhr die Partie aufgab.
Der Berichterstatter hatte es an Brett 1 lange mit einem starken Angriff am Damenflügel zu tun, insbesondere die geöffnete H-Linie und das Schwerfiguren-Geschütz (2 Türme und Dame mit Mattangriff auf einen fast nackten König) auf der H-Linie konnten nur mit viel Glück nach einem Qualitätsopfer und starkem Springer auf g3 abgewehrt werden. Der eigene Angriff auf offener E-Linie mit Turm und Dame gegen den gegnerischen König auf d7 brachte zwar einen Bauerngewinn aber kein forciertes Matt, sodass um 12.45 Uhr das Remisangebot des Gegners angenommen wurde.
Tobias Steffes spielte an Brett 7 mit Weiss in einem Franzosen die Vorstoß-Variante und eine interessante Partie. Im weiteren Verlauf entstand ein ungleiches Materialverhältnis mit 2 Türmen gegen Dame und jeweils noch einem Springer auf dem Brett und eine Menge Bauern. Die gegnerische Dame erwies sich als flexibler und die Türme waren nicht gut koordiniert, sodass am Königsflügel mehrere Bauern und gegen 13.00 Uhr die Partie verloren ging.
Martin Stadtfeld hatte an Brett 3 in einer sehr geschlossenen Stellung viel Raumvorteil und konnte seinen weißfeldrigen Läufer in der Gegnerischen Stellung als Vorposten einpflanzen. Im weiteren Verlauf ging er auf die Jagd, einen am Königsflügel verirrten Läufer zu fangen. Dies gelang auch, unglücklicherweise folgte ein paar Züge später ein einzügiger Turmeinsteller auf h4. Der Gegner konnte die Stellung danach öffnen und seinen Materialvorteil bis zum Matt ausspielen, sodass wir um 13.25 Uhr bereits mit 0,5 zu 3,5 hoffnungslos hinten lagen und an Brett 8 auch ein Minusbauer in einem Turm-Endspiel nicht viel Hoffnung machte.
Ersatzspielerin Chanintorn Schun an Brett 8 hatte Glück, dass der gegnerische Spieler das Turmendspiel dann doch derart verunstaltete, dass der weiße C-Bauer fiel, der weiße König durch den schwarzen Turm abgedrängt wurde und der weiße Turm, verirrt auf a7 „gefangen genomnen“ werden konnte. Der Gegner ließ sich das nicht mehr zeigen und gab um 13.35 Uhr auf.
Den nächsten Anschlusstreffer landete Bastian Bischof an Brett 6, nachdem er nach sehr guter Partieanlage im Mittelspiel zunächst eine Leichtfigur gewann und kurze Zeit später via Doppelangriff eine weitere Figur gewonnen worden wäre, was der Gegner sich aber nicht mehr zeigen ließ und um 13.40 Uhr seine Partie aufgab.
Lothar Schun nutze an Brett 5 lange Zeit die Schwäche des nicht rochierten schwarzen Königs und den schwarzen Entwicklungsnachteil. Der Bauernsturm am Damenflügel und offene Stellung brachten einen gefährlichen Freibauern, welcher sich über a6 nach b7 durchgefressen hat. Unterstützt durch Türme auf a1 und b1 sowie zentrale Dame wurde danach die gegnerische Dame (für den Preis eines Turms) gewonnen und die Stellung nach wenigen weiteren Zügen zum Partiegewinn um 14.05 Uhr finalisiert. Für die Eheleute Schun geht somit ein erfolgreicher Schach-Spieltag (mit doppelter Punktausbeute) zu Ende!
Beim Zwischenstand von 3,5 zu 3,5 hing alles an der Partie von Benjamin Kuderna an Brett 4. Nach Abtausch aller Schwerfiguren und der meisten Leichtfiguren verblieb jeweils noch ein Springer auf dem Brett und jeweils 6 Bauern, verteilt auf die beiden Flügel. Beide Könige standen zentriert und boten keine Möglichkeit eines Durchkommens für eine der beiden Seiten, sodass Benjamin nach Info des Mannschaftsführers über den Spielstand gegen 14.20 Uhr Remis anbot, welches der Gegner nach ein paar Minuten Nachdenken annahm.
Somit geht erneut ein sehr spannender Mannschaftskampf zu Ende mit für beide Seiten glücklichem Mannschaftsremis.
Damit sind wir weiterhin im oberen Tabellendrittel zu finden.
3 | 9 | SG Trier IV | 1559 | 5 | SC Jünkerath | 1561 | 4 | 4 | 3.96 | |
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1 | 1 | Glieden,Patrick | 1552 | 2 | Densing,Gerd | 1789 | ½ | ½ | 0.20 | |
2 | 2 | Reichert,Viktor | 1588 | 3 | Kumm,Holger | 1776 | 1 | 0 | 0.25 | |
3 | 3 | Krüger,Markus | 1631 | 4 | Stadtfeld,Martin | 1749 | 1 | 0 | 0.34 | |
4 | 4 | Lenzen,Helmut | 1796 | 5 | Kuderna,Benjamin | 1631 | ½ | ½ | 0.72 | |
5 | 10 | Willmes,Sascha | 1518 | 6 | Schun,Lothar | 1661 | 0 | 1 | 0.31 | |
6 | 8 | Hardt,Armin | 1488 | 7 | Bischof,Bastian | 1454 | 0 | 1 | 0.55 | |
7 | 12 | Philippi,Gerd | 1428 | 8 | Steffes,Tobias | 1149 | 1 | 0 | 0.84 | |
8 | 14 | Pätzold,Horst | 1470 | 13 | Schun,Chanintorn | 1276 | 0 | 1 | 0.75 |