Am Sonntag fand in Trier in der Medardschule, ausgerichtet vom Gastgeber SG Trier, die diesjährige Zentralrunde der Bezirksliga statt. Pünktlich angereist spielten wir, wie in den vergangenen Jahren, gegen die erste Mannschaft der PST Trier.

Im letzten Jahr waren die Trierer zur Zentralrunde in Prüm nur dezimiert angetreten und wir gewannen seinerzeit. Dieses Jahr hingegen waren wir durch das Fehlen von Jochen Terhorst und Holger Kumm entsprechend stark vorne ersatzgeschwächt, sodass die Ausgangslage schon schwieriger war, zumal die gegnerische Mannschaft nahezu in Bestbesetzung antrat.

Nachdem die ersten Verwirrungen bzgl. der verschiedenartigen elektronischen Uhren, welche nicht gestellt waren und teilweise mit leeren Batterien ausgestattet waren geklärt waren, konnte der Wettkampf beginnen.

Die erste Entscheidung fiel an Brett 8 als Ersatzspielerin Chanintorn Schun das 2. oder 3. Remisangebot der Gegnerin im Mittelspiel in mehr oder weniger ausgegelichener Stellung um 11.40 Uhr annahm.

An Brett 1 spielte der Berichterstatter gegen einen starken Jugendspieler. Aus der Eröffnung noch sehr gut herausgekommen ging nach einem Königsangriff ein Bauer verloren. Dieser Materialnachteil konnte trotz zähen Kampfes bis ins Endspiel nicht mehr ausgeglichen werden, sodass die Verlustserie in dieser katastrophal verlaufenen Saison anhielt und um 12.10 Uhr eine weitere Niederlage zu quittieren war.

Bastian spielte erstmals an Brett 5 und für seine Verhältnisse „sehr hoch“ … Er ging – wie auch schon am Vortage bei der Challenge Hasi Schmitz – sehr bedacht zu Werke und erreichte eine solide Mittelspielstellung. Nach einer interessanten Kombination entstand eine schwierige Mittelspielstellung mit ungleicher Materialverteilung (Turm + Bauer gegen zwei Leichtfiguren). Bastian fühlte sich offenbar nicht mehr so wohl in der Stellung und bot seinem Gegner remis an, welches dieser direkt annahm, da auch er offenbar nicht genau wusste, „wie es weitergeht“ …

Martin Stadtfeld spielte an Brett 3 eine Angriffspartie. Nach unklarer früher Mittelspielstellung startete er einen Königsangriff, welcher zwischendurch sehr aussichtsreicht aussah. War ein 3 oder 4-zügiges Matt drin bzw. zumindest Damengewinn? Wer weiß … die Partie gewann an Schärfe, aber nach mehr oder weniger zwingendem Tausch von Damen und jeweils einem Turm entstand ein sehr ausgeglichenes Turm-Bauern-Endspiel, sodass gegen 12.55 Uhr hier auch remis vereinbart wurde.

„Edel-Reservist“ Lothar Bouillon erreichte an Brett 7 sehr schnell positionellen und materiellen Vorteil (Bauerngewinn) und hatte eine sehr aktive Stellung, sodass es nur noch eine Frage der Zeit sein sollte, bis der Gegner einbricht. Und dann passierte es. Der Gegner fand einen Zwischenzug und eine schöne Springergabel mit Qualitätsgewinn. Das im Zuge der Springergabel offerierte Remisangebot nahm Lothar schnell an, sodass auch hier gegen 13.45 Uhr noch kein Ausgleich der Verlustpartie von Brett 1 erfolgen konnte.

Die Hoffnungen ruhten jetzt noch auf Hans Feldges an Brett 4. Er spielte gegen einen stark spielenden und gut aufgelegten Jugendspieler und hatte im Mittelspiel viel Arbeit … das Remisangebot von Hans lehnte der Gegner kaltschnäuzig ab und es entwickelte sich ein interessantes Endspiel mit jeweils einem Turm und gleichfarbigen Läufern und gleicher Bauernanzahl. Hans' Freibauer am anderen Flügel kam leider nicht genug zur Geltung und ging verloren. Trotz harten Kampfes und einigen Tricks bzw. Wirrungen und Wendungen ging Hans‘ Siegesserie zu Ende und er gab um 13.50 Uhr die Partie auf.

Lothar Schun, an Brett 2 spielend, stand von Beginn an in der Defensive und musste bis zum letzten Zug „verteidigen“. Der Gegner startete am Damenflügel eine Bauernoffensive und rückte sehr weit vor. Um weiter den Druck zu erhöhen opferte er am Damenflügel einen Springer für 2 Bauern, um die Bauernwalze weiter rollen zu lassen. Lothar verteidigte sich aber sehr geschickt sodass – nach entschiedenem Mannschaftskampf – gegen 14.05 Uhr der Gegner Remis anbot und die Partie endete.

Hans-Jürgen von Bohl geriet an Brett 6 schnell unter die Räder und verlor früh im Franzosen den Bauern auf e6, viel schlimmer noch, dass er nicht mehr rochieren konnte und der Gegner schweres Geschütz zum Mattangriff auffuhr. Hans-Jürgen konnte sich befreien und einen Gegenangriff starten. Immerhin wurde bei dieser Aktion eine Qualität gewonnen, wenngleich die Königssicherheit immer noch stark zu wünschen übrig ließ und sein Gegner in hochgradige Zeitnot geriet. Um einem Matt zu entgehen musste die Qualität zurückgeopfert werden und ein Leichtfigurentausch erfolgen. Nach einem Damentausch war ein völlig ausgeglichenes Materialverhältnis erreicht allerdings war die Aktivität des schwarzen Königs und ein Freibauer dann doch partieentscheidend, sodass um 14.30 Uhr der erste – und einzige – volle Punkt für Jünkerath zu verbuchen war. Herzlichen Glückwunsch an Hans-Jürgen von Bohl für diese unglaubliche Serie mit 7,5 Punkten aus 8 gespielten Partien (+ 1 Kampfloser Punkt).

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass wir uns – ersatzgeschwächt - gut verkauft haben und – vielleicht ein wenig unglücklich – knapp verloren haben. Allerdings war der 3. Tabellenplatz eh gesichert und nach oben nicht mehr drin, da die erforderliche Schützenhilfe von Bernkastel gegen Konz ausblieb und wir uns daher eh nicht hätten verbessern können.

 

 

4PST-TrierSC Jünkerath4½:3½
1 Kiebel,Niklas 1899 Densing,Gerd 1755 1:0
2 Hornberger,Frank 1907 Schun,Lothar 1764 ½:½
3 Paulus,Joachim 2021 Stadtfeld,Martin 1692 ½:½
4 Gödde,Patrick 1815 Feldges,Hans 1799 1:0
5 Bechtel,Steffen 1711 Bischof,Bastian 1463 ½:½
6 Franzen,Jonas 1496 von Bohl,Hans-Jürgen 1741 0:1
7 Etteldorf,Andreas 1514 Bouillon,Lothar 1713 ½:½
8 Krein,Jana 1089 Schun,Chanintorn 1210 ½:½

 

Insgesamt können wir mit dem Saisonverlauf und dem Tabellenplatz sehr zufrieden sein. Auf Einzelspielerebene gab es extrem positive Überraschungen (z.B. Hans Feldges + Hans-Jürgen von Bohl) aber auch sehr negative (z.B. Gerd Densing) bzw. mäßige Ergebnisse (z.B. Lothar Schun) …

Hierzu ein wenig Statistik (kampflose Partien nicht mitgezählt):

(Punkte / Partien / Gegnerschnitt / Performance / DWZ-Entwicklung)

1 Terhorst,Jochen 2135 4,5/5 1891 / 2241 / +15

2 Densing,Gerd 1755 1/8 1874 / 1609 / -40

3 Kumm,Holger 1816 4,5/8 1708 / 1822 / +1

4 Schun,Lothar 1764 3/8 1728 / 1626 / -33

5 Stadtfeld,Martin 1692 3,5/9 1707 / 1612 / -23

6 Feldges,Hans 1799 6/8 1659 / 1861 / +15

7 Saxler,Manfred 1596 1,5/2 1569 / 1768 / +15

8 Bischof,Bastian 1463 2/8 1558 / 1362 / -45

9 von Bohl,Hans-Jürgen 1741 7,5/8 1538 / 1899 / +40

10 Bouillon,Lothar 1713 1,5/2 1582 / 1773 / +5

11 Stadtfeld,Klaus 1341 2/5 1244 / 1202 / -70 (incl. 2. MS)

12 Schun,Chanintorn 1210 2,5/6 1421 / 1331 / +32(incl. 2. MS)

DWZ-Entwicklung der ersten 10 Spieler: - 50 Punkte!

Hier noch ein paar Fotoimpressionen:

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  • PST Trier I gegen Jünkerath I